Herzlich Willkommen auf der Website von Prof. Dr. Renate Zimmer!
Prof. Dr. Renate Zimmer
Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „Frühe Kindheit“ und Professorin für Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Osnabrück
von 2007 bis 2018 Direktorin des Niedersächsischen Instituts für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe)
Autorin von mehr als 50 Fachbüchern, u. a. zu den Themen Entwicklungsförderung von Kindern, Frühkindliche Bildung, Bewegtes Lernen, Bewegungserziehung, Psychomotorik, Sprache und Bewegung, Sinneswahrnehmung, Auszeichnungen für ihr bildungs- und gesellschaftspolitisches Engagement für Kinder, u. a. mit dem Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Gründerin der Initiative „Bewegte Kindheit“
Wissenschaftliche Beraterin und Projektleiterin
Der Kongress Bewegte Kindheit ist vorbei!
Liebe Teilnehmer*innen des Kongresses Bewegte Kindheit
Gemeinsam haben wir es geschafft – fast ein halbes Jahr hat der Kongress Bewegte Kindheit gedauert, nun ist er zu Ende gegangen. Und insgesamt können wir sagen: Erfolgreich! Mit vereinten Kräften haben wir aus den geplanten 3 Tagen in Osnabrück eine Online-Veranstaltung gemacht – der längste Kongress, den wir je hatten. Es war zunächst ein Abenteuer, ob es uns gelingen würde eine Tagung dieser Größenordnung in ein digitales Format zu bringen. Das war ein Wagnis für unser kleines Organisationsteam, für die Referentinnen und Referenten, die ihre Beiträge komplett verändern mussten, für die Teilnehmer*innen, die nicht wussten ob sie auch technisch mit dem neuen Angebot zurechtkommen würden.
120 Beiträge, fast 2000 Teilnehmer*innen, mehr als 40.000 Seitenaufrufe aus aller Welt – das ist in der heutigen schwierigen Zeit eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass das Wagnis gelungen ist. Natürlich fehlte uns allen die fröhliche Atmosphäre in der OsnabrückHalle, die ansteckende Begeisterung bei den Workshops und Vorträgen, die persönlichen Begegnungen, Gespräche und Diskussionen, aber in der aktuellen Situation war es doch eine gute, ja sogar die einzige Möglichkeit, zumindest am Thema zu bleiben und sich mit den langfristig vorbereiteten Themen zu befassen.
Wir sind dankbar über die vielen positiven Rückmeldungen, die uns auch jetzt immer noch erreichen.
Dieser Kongress hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten neue Wege zu gehen, neue Möglichkeiten zu nutzen um in Verbindung zu bleiben und sich fachlich weiterzubilden und auszutauschen.
Mein besonderer Dank gilt allen, die den Kongress mitgetragen haben:
• Meinem kleinen Kongressteam, das sich auf das Wagnis eingelassen hat: Marita Werner, Anna Scherf, Sonja Imsiepen, Lorene Menze,
• den Referentinnen und Referenten, die spontan bereit waren, ihre Beiträge auf ein digitales Format zu übertragen,
• den Kooperationspartnern, die den Kongress unterstützt haben,
• den Firmen der Fachausstellung, die auch bei dem digitalen Format dabeigeblieben sind,
• dem Virtuos (das Zentrum für digitale Lehre an der Uni Osnabrück), das die technische Umsetzung möglich machte
• und schließlich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die das Angebot des Kongresses angenommen haben.
Über unsere Homepage www.bewegtekindheit.de informieren wir Sie weiterhin über aktuelle Kongressentwicklungen.
Bleiben wir in Verbindung – und bleiben Sie gesund.
Prof. Dr. Renate Zimmer
11. Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“
Der 11. Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“ sollte vom 19. bis 21. März 2020 stattfinden. Mit 3000 Anmeldungen war der Kongress seit Monaten ausgebucht. Aufgrund der Corona–Pandemie musste er leider sehr kurzfristig abgesagt werden. Auch der ursprünglich für Oktober vorgesehene Alternativtermin hat sich als nicht realisierbar erwiesen, da auch zu diesem Zeitpunkt Veranstaltungen in größerem Rahmen voraussichtlich nicht genehmigt werden. Um die Teilnehmer*innen dennoch an der thematischen und fachlichen Vielfalt des Kongresses teilhaben zu lassen, haben wir uns entschlossen, den Kongress in einem Online-Format durchzuführen und dabei einen längeren Zeitraum für den Abruf der Veranstaltungen vorzusehen.
Der Kongress „Bewegte Kindheit“ wird im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Oktober 2020 in digitaler Form stattfinden.
Neu: Aufgrund der großen Nachfrage haben wir den Zeitraum des Kongresses bis zum 15.12.2020 verlängert.
Dazu sind weiterhin neue Anmeldungen möglich.
Hier können Sie sich für die Teilnahme am digitalen Kongress anmelden.
Hier gelangen Sie zur Seite des digitalen Kongresses.
Durch das Online-Format erhalten Sie die Möglichkeit, an allen und nicht nur an wenigen ausgewählten Hauptvorträgen, Seminaren und Workshops teilzunehmen. Sie sind flexibel im Besuch der Veranstaltungen, diese stehen bis zum 15.12.2020 zum Abruf zur Verfügung.
Der Online-Kongress „Bewegte Kindheit“ auf einen Blick:
Als Teilnehmer*in erhalten Sie:
- Einen personalisierten Zugang zu allen Veranstaltungsmedien, die jederzeit und überall über Ihren PC, Ihr Notebook, Tablet oder Handy abgerufen (aber nicht heruntergeladen und gespeichert) werden können
- Austausch und Diskussion mit anderen Teilnehmer*innen und Referent*innen in Foren, Live-Veranstaltungen und virtuellen Diskussionsräumen
- Praxisvideos mit Spielideen und Anregungen, die Sie direkt in Ihrer Einrichtung ausprobieren können
- Handouts mit didaktischen und praktischen Hinweisen als PDF-Download
- Erläuterungen zum Einsatz der digitalen Angebote in der eigenen Praxis, in Teamsitzungen, bei der Elternarbeit und in Reflexionsgruppen
- Benutzerfreundlicher Zugriff auf die Inhalte
- Die Kongresstasche mit Kongressunterlagen wird Ihnen per Post zugesandt
- Eine personalisierte Teilnehmerbescheinigung mit Auflistung der jeweiligen Kongressthemen
Die Teilnahmegebühr für den Online-Kongress beträgt 169,- Euro, die ermäßigte Gebühr (Vorlage) beträgt 139,- Euro. Damit haben wir den Frühbucherpreis für unser digitales Format angesetzt.
Sehen Sie sich hier eine Video-Botschaft von Frau Prof. Dr. Zimmer an:
Vorträge 2021
Eine Auswahl der Vorträge von Frau Prof. Dr. Renate Zimmer für 2021 können Sie hier einsehen.
Neu: Motorik plus für Kinder von 1- 6 Jahren
Wenn Sie BaSiK, das Beobachtungsverfahren zur Sprachentwicklung von Kindern, kennen, haben Sie sich vielleicht auch schon einmal gefragt, warum es ein solches alltagstaugliches, ressourcenorientiertes Verfahren nicht auch für die Beobachtung der motorischen, sozialen, emotionalen Kompetenzen gibt.
Jetzt ist es soweit: Von Frau Prof. Dr. Renate Zimmer wurde ein neues Verfahren entwickelt: „Motorik plus“. Es eignet sich nicht nur dazu, die Motorik und die Wahrnehmung von Kindern von 1 bis 6 Jahren genauer zu beobachten, sondern auch deren emotionale, soziale und kognitive Kompetenzen.
Wenn Sie daran interessiert sind, an der noch bis zum 31.10. laufenden Erprobungsphase von Motorik plus teilzunehmen, senden Sie bitte eine E-Mail an:
Dann werden Ihnen die entsprechenden Unterlagen per E-Mail zugeschickt.
Da das Verfahren für den Einsatz in Kindertageseinrichtungen konzipiert ist, können nur pädagogische Fachkräfte aus Kitas, Krippen und Kindertagespflege teilnehmen. Geben Sie daher bitte zusätzlich zu Ihrem Namen und der E-Mail-Anschrift auch die Einrichtung an, in der Sie arbeiten.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse.
„BaSiK“ – Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen
BaSiK ist ein standardisiertes Beobachtungsverfahren, das einen umfassenden Überblick über die sprachlichen Kompetenzen von Kindern vom ersten bis zum sechsten Lebensjahr gibt. Es liegt in zwei Versionen vor, für Kinder unter drei Jahren (BaSiK-U3) und für Kinder über drei Jahren (BaSiK–Ü3), außerdem enthält es besondere Auswertungsmöglichkeiten für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Mit Hilfe von BaSiK kann der Prozess der sprachlichen Entwicklung beobachtet und dokumentiert werden. Neben der qualitativen Auswertung ist auch eine quantitative Auswertung möglich. BaSiK basiert auf einem umfassenden Verständnis von Sprache, die Beobachtung erfolgt in authentischen, für das Kind sinnvollen Situationen. Das Besondere an BaSiK ist auch das unmittelbare Ineinandergreifen von Beobachtung und Sprachbildung bzw. Sprachförderung. Exemplarische Sprachbildungssituationen knüpfen an die Beobachtungen an und geben Hinweise für eine sprachanregende Gestaltung des pädagogischen Alltags.
Der Einsatz von BaSiK hat sich in den letzten Jahren bundesweit in vielen Kindertageseinrichtungen etabliert und bewährt. Viele Einrichtungen suchen ausgebildete BaSiK-Referenten für Teamschulungen. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, haben wir uns entschlossen, Multiplikatorenausbildungen für die Vermittlung von BaSiK anzubieten.
Drei Zertifizierungskurse sind bereits erfolgreich abgeschlossen:
09.05.2019
17.09.2019
14.01.2020
Von den bereits zertifizierten BaSiK-Multiplikatorinnen sind folgende Fachkräfte bereit, Fortbildungen auf Anfrage auch überregional durchzuführen:
Übersicht zertifizierter Multiplikatorinnen
Kita-Fachtag Baden-Württemberg „Qualität bewegt“
06.03.2020, Stuttgart
Der Fachtag wurde vom Kultusministerium Baden-Württemberg veranstaltet. Er sollte aufzeigen, wie durch gezielte Maßnahmen im frühkindlichen Bereich im Rahmen des „Pakts für gute Bildung und Betreuung“ und des „Gute-Kita-Gesetzes“ die Bildungschancen von Kindern im Land BW nachhaltig verbessert werden können und sollen.
Die Tagung wurde von der Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann eröffnet, 600 pädagogische Fachkräfte, Kita-Leitungen und Vertreter der frühkindlichen Bildung aus Politik, Trägerverbänden, Fachberatungen und Ausbildungseinrichtungen nahmen teil. Ein Schwerpunkt der Vorträge und Foren war die Bedeutung von Bewegung für die frühkindliche Bildung. Prof. Dr. Renate Zimmer hielt den Impulsvortrag „Bewegung – Voraussetzung für Bildung und Gesundheit“.
Internationales Symposium zur Psychomotorik in Athen/Griechenland
9.11.2019, Athen, Griechenland
Am 9.11.2019 fand in Athen ein Internationales Symposium zur Psychomotorik statt, an dem 200 pädagogische und therapeutische Fachkräfte aus Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Universitäten teilnahmen. Die Tagung wurde organisiert vom griechischen Verband für Psychomotorik unter der Leitung von Christina Sypsa und Prof. Dr. Antonis Kambas.
Frau Prof. Dr. Renate Zimmer hielt den Eröffnungsvortrag –„Psychomotorik – Entwicklungsförderung durch Bewegung.

Internationale Konferenz EECERA
(European Early Childhood Education Research Association)
20.-23. August 2019, Thessaloniki, Griechenland
Auch in diesem Jahr nahm die Arbeitsgruppe „Bewegte Sprache“ an der Internationalen Konferenz der EECERA teil und präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse. Die diesjährige Internationale Konferenz der EECERA fand im August 2019 an der Aristoteles Universität in Thessaloniki in Griechenland statt.
Das Symposium unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Renate Zimmer hatte das Thema: ”Connecting motor and language skills – concepts and effects of movement-based kindergartens and in parental settings“.
Carolin Machens und Peter Keßel stellten die Ergebnisse aus unterschiedlichen Forschungsprojekten vor.
„Wir machen die Musik!“
wird 10 Jahre alt
Osnabrück, 14. März 2019
Vor zehn Jahren gab die niedersächsische Landesregierung den Startschuss für das bundesweit einzigartige musikalische Bildungsprogramm „Wir machen die Musik!“. Dank der Finanzierungspartnerschaft von Land, Kommunen und Landkreisen sowie durch Beiträge örtlicher Träger, Eltern und Sponsoren ist es gelungen, dauerhafte Bildungsangebote von Musikschulen in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen zu etablieren.
Das wichtigste Ziel von „Wir machen die Musik!“, möglichst vielen Kindern frühzeitig und unabhängig von ihrer sozialen, wirtschaftlichen und ethnischen Herkunft kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, wurde eindrucksvoll erreicht: Bisher konnten rund 300.000 Kinder an Musikschulangeboten in mehr als 700 Kitas und in über 450 Grundschulen teilnehmen und so die Welt der Musik für sich entdecken.
Das zehnjährige Bestehen des Musikalisierungsprogramms feierte der Landesverband niedersächsischer Musikschulen mit vielen Gästen aus Politik, Kultur und Bildung am 14.03.19 mit einem Festakt in Osnabrück.
Frau Prof. Dr. Renate Zimmer mit Frau Anette Meyer zu Strohen, Mitglied des niedersächsischen Landtages, Herrn Björn Thümler, dem niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Kultur, und Herrn Burkhard Jasper, Mitglied des niedersächsischen Landtages.
Didacta
Köln, 20.02.2019
Renate Zimmer hielt am 20.02.19 den Auftaktvortrag im Rahmen der Kita-Seminare bei der diesjährigen Didacta in Köln.
Das Thema „Sozial-emotionale Kompetenzen erwerben – Kindern Teilhabe an der Gemeinschaft ermöglichen“ zog viele Interessenten an. Über 500 pädagogische Fachkräfte konnten teilnehmen – der größte Vortragssaal war bis auf den letzten Platz besetzt.
Besuch des Bewegungskindergartens Ravensberger Weg in Troisdorf
Troisdorf, 18.02.2019
Renate Zimmer besuchte zusammen mit einer chinesischen Delegation die städtische Kita am Ravensberger Weg in Troisdorf. Die Kita ist seit langem als Bewegungskindergarten zertifiziert und hat den Schwerpunkt Bewegung, Entspannung und Ernährung.
18_02_18_Besuch BewegungsKita in Troisdorf
Im nifbe endet eine Ära
24. August 2018
Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer scheidet aus dem Amt
Über zehn Jahre lang war Prof. Dr. Renate Zimmer das Gesicht des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) und hat es von Anfang an entscheidend geprägt. Nun scheidet sie als Vorstandsvorsitzende und Direktorin des nifbe aus dem Amt, bleibt dem Institut aber noch weiterhin als wissenschaftliche Beraterin und als Projektleiterin erhalten.
„Renate Zimmer hat nicht nur über Jahrzehnte hinweg die frühkindliche Bildung auf nationaler wie internationaler Ebene geprägt, sondern mit ihrer unvergleichlichen Energie auch das nifbe zu einer Erfolgsgeschichte gemacht“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. Bundesweit sei das nifbe „ein Vorzeigemodell für die enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis“ und bilde in Niedersachsen einen wichtigen Baustein für die weitere Professionalisierung des Feldes der frühkindlichen Bildung und Entwicklung.
„nifbe zu einer Erfolgsgeschichte gemacht“
Renate Zimmer war von 1981 bis 2016 als Professorin für Sportwissenschaft im Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Osnabrück tätig und machte sich auf nationaler wie internationaler Ebene durch zahllose Forschungsprojekte und Publikationen einen Namen. Schon zu Zeiten, als die frühkindliche Bildung noch als „Karrierekiller“ galt, widmete sie sich als Sport- und Erziehungswissenschaftlerin dieser mit unermüdlichem Engagement und zeigte das Potenzial der Bewegung als Schnittstelle zur sozialen, emotionalen und kognitiven Kompetenzentwicklung oder auch zuletzt zur Sprachbildung auf. Dabei blieb sie nicht auf der Forschungsebene stehen, sondern sorgte gleichzeitig durch Modellprojekte, durch Bücher wie „Toben macht schlau“ und eine rege Vortragstätigkeit für den Transfer ihrer Ergebnisse in die Praxis der KiTas und Grundschulen. Zu einem Aushängeschild wurde auch der von ihr initiierte und geleitete Kongress „Bewegte Kindheit“, der 1991 zum ersten Mal stattfand und sich mit zuletzt über 3.000 TeilnehmerInnen und über 170 Vorträgen, Seminaren und Workshops zu dem bundes- und wohl auch europaweit größten Kongress zur frühkindlichen Bildung entwickelte. 2007 wurde Renate Zimmer für ihr Engagement im frühkindlichen Bereich so auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Als eine der renommiertesten Frühpädagoginnen in Niedersachsen und weit darüber hinaus übernahm Prof. Dr. Renate Zimmer dann in dem ebenfalls 2007 gegründeten nifbe eine Doppelrolle als Vorstandsvorsitzende und als Leiterin der Forschungsstelle Bewegung und Psychomotorik.
Impulsgeber für die frühkindliche Bildung
Schnell konnte sich das nifbe unter ihrer Leitung als wichtiger Impulsgeber für die frühkindliche Bildung und Entwicklung in Niedersachsen etablieren. Eine erste Evaluation 2011 bescheinigte dem innovativ aufgestellten Institut so auch „eine hohe Ausstrahlung im Land Niedersachsen, aber auch bereits bundesweit“. Kontinuierlich entwickelte Prof. Dr. Renate Zimmer gemeinsam mit ihren VorstandskollegInnen und dem interdisziplinären Team das nifbe und dessen zentralen Standbeine „Forschung“, „Vernetzung“ und „Transfer“ weiter und sorgte in den Verhandlungen mit dem Land für die entsprechenden finanziellen Rahmenbedingungen. Erfolgreich hat sie das nifbe allerdings auch durch manche politische Klippen und Untiefen geführt – so, als unter der rot-grünen Landesregierung im Jahr 2015 die Existenz des nifbe auf dem Spiel stand. Erst nach öffentlichen Protesten und einer Vielzahl von „UnterstützerInnen“-Briefen und ExpertInnen-Statements sowie nach intensiver fachlicher und politischer Auseinandersetzung konnte das nifbe schließlich „im Kern“ gerettet und ab 2016 in neuer Struktur weitergeführt werden.
Als Vorstandsvorsitzende war Prof. Dr. Renate Zimmer auch in der Akquise von Drittmittelprojekten für das nifbe sehr erfolgreich – so hat beispielsweise eine Arbeitsgruppe unter ihrer Leitung von 2014 – 2018 das Land Nordrhein-Westfalen bei der Neuausrichtung der Sprachbildung und Sprachförderung unterstützt, und seit 2017 begleitet eine nifbe-Arbeitsgruppe das Bundesprogramm „KiTa-Einstieg“ wissenschaftlich-konzeptionell.
Rückblickend bringt die langjährige Vorstandskollegin und nifbe-Forschungsstellenleiterin Prof. Dr. Claudia Solzbacher das Erfolgsgeheimnis von Prof. Dr. Renate Zimmer auf den Punkt: „Niemals aufgeben, zur Not die Nacht zum Tag machen und kompromisslos für die eigenen Überzeugungen einstehen.“
Projekt „Handlungsorientierte Zugänge zur Sprache“
Entwicklung eines Konzepts zur Sprachförderung geflüchteter Kinder
Seit Mai 2018 erarbeitet die nifbe-Arbeitsgruppe „Bewegte Sprache“ unter der Leitung von Professor Dr. Renate Zimmer ein Konzept zur Sprachförderung für geflüchtete Kinder und ihre Eltern, in dem über handlungsorientierte Methoden der Zugang zu den Kindern und ebenso der Zugang zur Sprache unterstützt wird.
Mit dem vom MWK (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur) geförderten Projekt soll ein Format entwickelt werden, das möglichst früh (Kinder unter drei Jahren) und intensiv Impulse für den Erwerb der deutschen Sprache setzt und flexibel auf die Lebenssituation der Kinder eingeht. Bewusst sollen die Eltern als Sprachvorbilder und wichtige Beziehungspersonen miteinbezogen werden, hierbei vor allem die Mütter, da insbesondere für geflüchtete Mütter von noch nicht schulpflichtigen Kindern oftmals der Zugang zu (Sprach-) Bildungsangeboten erschwert ist.
Exemplarisch wird das Konzept in einer Gruppe von Kindern von 1 bis 3 Jahren und ihren Eltern in enger Kooperation mit der Kita und Gemeinde Heiligkreuz im Osnabrücker Stadtteil Schinkel erprobt.
In einem nächsten Schritt soll das entwickelte und erprobte Konzept an weiteren Standorten in Niedersachsen bekannt gemacht und umgesetzt werden. Grundlage hierfür stellt eine nachhaltige und praxisnahe Vermittlung des notwendigen Know-hows für die Planung und Umsetzung des handlungsorientiert und niedrigschwellig gestalteten Angebots an interessierte Gruppenleitungen und Fachkräfte, die sich dem Sprach- und Deutschlernen von nach Deutschland geflohenen Familien und ihren Kleinstkindern widmen möchten. Entsprechende Fortbildungsveranstaltungen sind ab Frühjahr/Sommer 2019 geplant.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne besucht nifbe
4. Juni 2018
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat am heutigen Montag das „Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung“ (nifbe) in Osnabrück besucht und sich mit Vorstand und Geschäftsführung ausgetauscht. Gesprächsschwerpunkte waren die Beitragsfreiheit im Kindergarten, die alltagsintegrierte Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen und die Reform der Erzieherausbildung. „Das Augenmerk der Landesregierung liegt auf der Stärkung der frühkindlichen Bildung und Betreuung in Niedersachsen. Deshalb haben wir bereits viele Schritte unternommen, die notwendig sind, um Niedersachsen zum Kita-Land Nummer 1 zu machen. Das nifbe ist dabei ein wichtiger eigenständiger Baustein zur weiteren Qualitätsentwicklung in der frühkindlichen Bildung in Niedersachsen“, sagte Tonne. Nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer und nifbe-Geschäftsführer Reinhard Sliwka erläuterten dem Minister die aktuellen Ziele und Aktivitäten des nifbe. Grundsätzliches Ziel des nifbe sei der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Konzepten in die Kita-Praxis und die landesweite interdisziplinäre Vernetzung der Akteure im Feld. „Das nifbe hat sich als leistungsstarkes Bindeglied zwischen Forschung und Praxis aufgestellt“, resümierten sie.
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (l.) mit nifbe-Direktorin
Prof. Dr. Renate Zimmer und nifbe-Geschäftsführer Reinhard Sliwka
Zum Start des neuen Kindergartenjahres am 1. August 2018 müssen die Eltern von Kindern im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung keine Kindergartenbeiträge mehr bezahlen. Die Kommunen erhalten als Ausgleich für die entgangenen Elternbeiträge eine Summe von rund 1,4 Milliarden Euro bis 2022. In dem Pakt weiter enthalten sind ein „Härtefall-Fonds“ für Kommunen, die trotz des Ausgleichs über die Erhöhung der Finanzhilfe von 20 % auf 55 % und aufsteigend auf 58 % unter Einnahmeausfällen leiden. Weiter erhalten Träger zusätzlich Gelder als Ausgleich für Tarifsteigerungen der Beschäftigten in Kindertagesstätten, Regelungen zur Freistellung von Beiträgen in der Kindertagespflege sowie Mittel für Qualitätsverbesserungen und Investitionen im Kita-Bereich. Tonne: „Damit gehen wir einen großen Schritt in Richtung gebührenfreier Bildung in Niedersachsen. Beitragsfreiheit und Qualitätsverbesserungen sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.“
Ein weiterer Punkt, der im nifbe erörtert wurde, war die Stärkung des Bildungsauftrages der Kindertageseinrichtungen durch die alltagsintegrierte Sprachförderung. Diese soll ab dem neuen Kindergartenjahr gesetzlich verankert und damit nachhaltig gestärkt werden. Dafür und für die differenzierte Förderung von Kindern mit besonderem Bedarf im letzten Jahr vor der Einschulung stellt das Land zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 32,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die vorschulische Sprachförderung soll damit zukünftig von Fachkräften in Kindertagesstätten durchgeführt werden. Nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer begrüßte diese Maßnahme, da hiermit „der überfällige Schritt von einer additiven zur alltagsintegrierten Sprachförderung“ gegangen werde. Die Verlagerung dürfe allerdings nicht zu einer Mehrbelastung der pädagogischen Fachkräfte in der Kita führen. Notwendig seien auch landesweite Qualifizierungsangebote für die alltagsintegrierte Sprachförderung und -beobachtung. An dieser Stelle wies Prof. Dr. Renate Zimmer darauf hin, dass das nifbe in Nordrhein-Westfalen die alltagsintegrierte Sprachförderung und -beobachtung über MultiplikatorInnen-Fortbildungen flächendeckend eingeführt habe.
Nifbe-Pressesprecher Dr. Karsten Herrmann stellte dem Minister die aktuelle landesweite Qualifizierungsinitiative des nifbe unter dem Titel „Vielfalt leben und erleben!“ vor. „Der Umgang mit einer zunehmenden gesellschaftlichen individuellen, sozialen und kulturellen Vielfalt ist derzeit sicherlich eine der größten bildungspolitischen Herausforderungen“, erläuterte Herrmann. Entsprechend biete das nifbe für Kitas drei kostenlose Qualifizierungsformate an – Inhouse-Schulungen, Leitungscoaching und sozialräumliche Maßnahmen. Dafür hat das nifbe ein fachliches Grundlagenpapier entwickelt und ReferentInnen qualifiziert.
Große Einigkeit bestand darin, dass der „Niedersachsen-Plan“ für eine Reform der Erzieherausbildung eine gute Grundlage dafür ist, mehr Fachpersonal für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen. Dieser enthalte Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Ausbildung und des Berufes. Wichtig sei, dass die Ausbildung nach wie vor auf einem hohen fachlichen Niveau stattfinde. Die Vorschläge für dualisierte Elemente durch die Ausbildung zum/zur Sozialpädagogischen Assistenten/in und zum/zur Erzieher/in ab dem neuen Schuljahr auch in Teilzeit, gehe in die richtige Richtung.
Quelle: Pressemitteilung Niedersächsisches Kultusministerium / nifbe
40 Jahre Psychomotorische Förderstelle Osnabrück
Jubiläumsfeier am 4. Mai 2018
Am 4. Mai 2018 feierte die Psychomotorische Förderstelle in Osnabrück ihr 40-jähriges Jubiläum.
1978 wurde die Förderstelle an der Universität Osnabrück von Prof. Dr. Renate Zimmer und Prof. Dr. Meinhart Volkamer ins Leben gerufen. Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen zwischen 1 und 10 Jahren erhielten hier ein spezifisches Bewegungsangebot. Mit der Gründung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) konnte das Angebot ausgebaut und auch die Forschung auf dem Gebiet intensiviert werden. Bisher profitierten rund 2500 Kinder aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück in den vielen Jahren von dem Angebot.
Zum Festakt in der Gymnastikhalle kamen knapp 100 Menschen zusammen: Kinderärztinnen und Kinderärzte, pädagogische Fachkräfte, Lehrerinnen und Lehrer der Grund- und Förderschulen, Kolleginnen und Kollegen aus der Psychomotorik und natürlich auch Eltern und (ehemalige) Kinder, für die noch einmal manche positiven Erinnerungen geweckt wurden.
Prof. Dr. Renate Zimmer begrüßte alle Anwesenden herzlichst und ließ mit Worten, Fotos und Videos die vergangenen Jahre Revue passieren. Damit veranschaulichte sie die Relevanz der psychomotorischen Förderung für die Kinder: „Über die Bewegung entdecken Kinder ihre Kraftquellen, die Psychomotorik ermöglicht ihnen entscheidende Selbstwirksamkeitserfahrungen“, so Zimmer. Kinder würden sich und ihren Körper gemeinsam mit anderen erleben, etwas wagen und sich mehr zutrauen und auch lernen, Risiken und Grenzen abzuschätzen. Als unabdingbare Grundprinzipien der Psychomotorik nannte sie die „Anerkennung und Wertschätzung der Kinder durch die Erwachsenen“. Ferner unterstrich sie, wie wichtig die Weiterführung der Förderstelle auch für die Arbeit des nifbe ist.
Fiona Martzy, Dipl. Motologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am nifbe, gewährte einen Blick in die Forschungsergebnisse zu Veränderungen im Selbstkonzept der psychomotorisch geförderten Kinder.
Sehr eindrücklich und bewegend schilderten einige Eltern ehemaliger Fördergruppenkinder ihre Sicht auf die Arbeit der Psychomotorischen Förderstelle und zeigten auf, welche Fortschritte ihre Kinder im Laufe der Förderung gemacht hatten. Die Forschungsergebnisse wurden damit noch einmal auf authentische Weise bestätigt. „Psychomotorik hat meinem Sohn die Freiheit gegeben, sich in seinem ganz eigenen Tempo zu entwickeln und heute Fahrrad und Roller zu fahren wie andere Kinder auch“ schilderte der Vater des mit Down-Syndrom geborenen Jannis* den Effekt von dessen regelmäßigen Besuch der Psychomotorischen Förderstelle in Osnabrück. „Aber er braucht nur etwas mehr Zeit, mehr Geduld und mehr Liebe als andere Kinder – und die hat er in der Psychomotorischen Förderstelle bekommen“.
Ganz in diesem Sinne berichtete auch die Mutter von Tom*, einem Kind mit autistischen Zügen, dass ihr Sohn in den Psychomotorik-Stunden „Vertrauen und echte Zuwendung erfahren hat und die Freiheit hatte, das zu tun, was er wollte und konnte.“
Anschließend wurden bei Sekt und Orangensaft noch viele Erinnerungen und Glückwünsche ausgetauscht.
*Namen von der Redaktion geändert
Internationales Symposium Psychomotorik am 5. Mai 2018
Am Folgetag fand im Osnabrücker Schloss ein Internationales Symposium Psychomotorik statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Renate Zimmer nahmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht verschiedenen Ländern teil. Darüber hinaus kamen auch interessierte pädagogische Fachkräfte aus der Region und Kolleginnen und Kollegen anderer psychomotorischer Einrichtungen in Deutschland, so dass mit den 70 geladenen Gästen ein reger Austausch über Bewegung und Psychomotorik in Europa möglich war.
Im Fokus standen die Fragen, wie die Psychomotorik in Europa aufgestellt ist und inwiefern sich ihre therapeutischen und pädagogischen Ansätze in Theorie und Praxis unterscheiden.
„Psychomotorik ist ein interdisziplinäres Konzept mit vielen Facetten“ leitete Symposiumsleiterin Prof. Dr. Renate Zimmer ein.
Im ersten Hauptvortrag gab Prof. Dr. Thomas Moser von der Universität Südost-Norwegen einen Einblick in die Bedeutung von Körper und Bewegung in nordischen Kindergärten und verblüffte mit der Aussage, dass der Begriff Psychomotorik hier unbekannt sei. Allerdings sei der verbindliche zentrale Bildungsplan für die öffentlichen und privaten Kindergärten stark von psychomotorischen Elementen geprägt. Der hohe Stellenwert von Bewegung zeichne sich auch in den vielen Außenaktivitäten ab, die im Sommer einen Anteil von 70 und selbst im bitterkalten norwegischen Winter noch einen Anteil von 30 Prozent ausmache.
In einem zweiten Hauptvortrag zeigte Prof. Dr. Antonis Kambas von der Democritus Universität zu Thrazien (Griechenland) auf, wie sich die Psychomotorik in seinem Land aus der Praxis heraus zu einer wissenschaftlichen Disziplin entwickelt hat.
In Kurzbeiträgen stellten Prof. Susanne Amft von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (Schweiz), Dr. Maija Koljonen von der Universität Helsinki (Finnland) gemeinsam mit ihrer Kollegin Marja Kanneluso, Dr. Jolanta Gnitecka von der University School of Physical Education Breslau (Polen) und Thesi Zak vom Aktionskreis Motopädagogik Österreich (akmö) die jeweiligen aktuellen Entwicklungen der Psychomotorik in ihren Ländern vor.
Die feste Verankerung der Psychomotorik in Deutschland zeigte Horst Göbel von der Deutschen Gesellschaft für Psychomotorik (DGfPM) auf. Ihre Einsatzbereiche liegen dabei von der klinischen Therapie über die Sonderpädagogik und Heilpädagogik bis zum Kindergarten und der Grundschule. Ausgangspunkt lag dabei in den 1960er Jahren beim Pionier Jonny Kiphard, der als Clown und Zauberer unter anderem im Zirkus Althoff auftrat. In der Folge wurden Testverfahren entwickelt, psychomotorische Vereinigungen und Zeitschriften sowie Förderstellen gegründet, Weiterbildungen geschaffen und ein Masterstudiengang Motologie an der Universität Marburg entwickelt. In diesem Sinne, so Göbel, „ist die Psychomotorik in Deutschland eine Erfolgsgeschichte, die auch ganz eng mit dem Namen Renate Zimmer verbunden ist“. Als Entwicklungsaufgaben für die Zukunft zeigte er „einheitliche Qualitätskriterien“, eine „einheitliche Refinanzierung“ und eine „noch bessere internationale Vernetzung“ auf.
Zahlreiche Nachfragen und Diskussionsbeiträge der Anwesenden machten deutlich, wie erkenntnisreich dieser Austausch für alle ist. Das Symposium endete mit konstruktiven Gesprächen und Ideen für länderübergreifende Kooperationen; der internationale Austausch, da waren sich
alle einig, wird unbedingt weitergeführt.





„Das nifbe ist eine einmalige Perle“
nifbe feiert mit illustren Gästen den zehnten Geburtstag
„Das nifbe ist etwas ganz Besonderes und bundesweit eine einmalige Perle“ – mit diesen Worten gratulierte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler dem nifbe zu seinem zehnten Geburtstag und unterstrich das politische Ziel, dem nifbe in Zukunft größere Planungssicherheit durch eine „Verstetigung und langfristige Finanzierung“ zu verschaffen.
„Auf die ersten Jahre kommt es an!“ – unter diesem Motto wurde das nifbe vor zehn Jahren in innovativer Verbindung von Forschung und Praxis sowie einer landesweiten Vernetzung gegründet. Hintergrund war die Erkenntnis, dass in den ersten Lebensjahren die entscheidenden Grundlagen für die gesamte spätere Bildungs- und Berufsbiographie der Kinder gelegt werden. In diesem Sinne sollte das nifbe mit Förderung durch das Land Niedersachsen dazu beitragen, die Kinder in Familie, Tagespflege und KiTa auf bestmögliche Weise zu begleiten und zu fördern. Mit einem Festakt in der Schlossaula der Universität Osnabrück blickte das nifbe jetzt auf zehn bewegte Jahre zurück und gab einen Ausblick in die Zukunft und die anstehenden bildungspolitischen Herausforderungen. Zu den Gratulanten gehörten neben den Festrednern auch viele Landtagsabgeordnete wie Burkhard Jasper sowie „Gründungsväter“ und Mitstreiter des nifbe – darunter auch der ehemalige Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann und Eugen Gehlenborg, der viele Jahre operativ zuständige Referatsleiter im Wissenschaftsministerium.
Illustre Gäste gratulierten dem nifbe zum Zehnjährigen
Als Hausherr begrüßte Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke und wies auf die Kooperation zwischen dem neuen frühkindlichen Forschungszentrum CEDER und dem nifbe hin. In einem „rekursiven Prozess“ würde das nifbe zukünftig „die Übertragung der Forschungsergebnisse in die Praxis sicherstellen.“ Als große gemeinsame Herausforderung stellte er die Inklusion in der frühkindlichen Bildung und darüber hinaus heraus.
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler bestätigte dem nifbe in seinem Grußwort zehn Jahre „wichtiger und erfolgreicher Arbeit“ und hob heraus: „Das nifbe ist ein bundesweiter Vorreiter auf dem Weg, die frühkindliche Entwicklung unserer Kinder zu verbessern und voranzubringen“. In den vergangenen fünf Jahren habe das nifbe so auch vielfache inhaltliche Impulse gesetzt und über seine Qualifizierungsmaßnahmen rund die Hälfte der 5.500 Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen erreicht. Thümler betonte: „Wir wollen das nifbe im Bereich der Aus- und Weiterbildung stärken und mit seiner Hilfe den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis der Einrichtungen und Angebote frühkindlicher Bildung verbessern.“
„Unverzichtbarer Baustein für die konsequente Qualitätsentwicklung“
nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer unterstrich, dass das nifbe sich in den vergangenen Jahren als „unverzichtbarer Baustein für die konsequente Qualitätsentwicklung und Professionalisierung in der frühkindlichen Bildung des Landes Niedersachsen etabliert hat“. Im Zentrum stehe der „wechselseitige Transfer zwischen Forschung und Praxis und ein Dialog auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten“.
Kritisch ging die Institutsdirektorin auf die von der damaligen rot-grünen Landesregierung initiierte Umstrukturierung im Jahre 2016 ein, durch die das nifbe sein Forschungsstandbein und erhebliche Ressourcen für seine Präsenz in der Fläche verloren habe. Sie erhoffe sich daher „eine Stärkung des nifbe durch die neue Landesregierung und eine langfristige Planungssicherheit.“
Die „Bildboten“ visualisierten die zehn bewegten nifbe-Jahre
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden individuellen, sozialen und kulturellen Vielfalt in den KiTas wird sich das nifbe ab 2018 insbesondere dem neuen Themenschwerpunkt „Vielfalt leben und erleben!“ widmen. Verbunden damit sind kostenfreie Qualifizierungsmaßnahmen für Pädagogische Fachkräfte und MultiplikatorInnen zum kompetenten Umgang mit Vielfalt und ihren zahlreichen Dimensionen wie Flucht- oder Migrationshintergrund, Behinderung oder soziale Lage. „Damit stellen wir uns einer zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderung und leisten einen wichtigen Beitrag für die Chancengerechtigkeit von Anfang an“ unterstrich Prof. Dr. Renate Zimmer.
„Beim Thema Vielfalt entscheidet sich die Zukunft unserer Gesellschaft“
Als Gründungsvater des nifbe erinnerte der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident und Bundespräsident Christian Wulff an die innovative Ausgangskonzeption des nifbe und hob heraus: „Zwischenmenschliche soziale Kompetenzen werden in der zukünftigen beschleunigten globalen digitalisierten Welt der Vielfalt von noch größerer Bedeutung als heute sein. Kinder müssen auf die Zukunft vorbereitet werden, sich aber vor allem optimal und individuell entwickeln können.“
In Bezug auf den neuen Themenschwerpunkt des nifbe ab 2018 war sich Wulff sicher, dass „bei diesem Thema sich die Zukunft unseres Landes entscheiden wird“. „‘Ich bin Mensch, weil ich dazugehöre‘“ zitierte er Desmond Tutu und im Sinne einer inklusiven Bildung komme es darauf an, jedes Kind teilhaben und sich ihre Potenziale entfalten zu lassen. „Kinder leben von Vorbildern und ihre zukünftige Haltung wird in den ersten Jahren geprägt“ sagte er und unterstrich die Bedeutung ihrer Sozialisation auch in der KiTa. Wichtig sei „eine offene und wertschätzende Haltung, die aber auch mit Regeln verbunden ist“.
Auf das nifbe bezogen bezeichnete Christian Wulff die „Verknüpfung von Forschung und Alltagspraxis als das eigentliche Lebenselixier“ und forderte das Forschungsstandbein des nifbe wieder zu stärken. Als wichtige Zukunftsthemen in der frühkindlichen Bildung führte er die „geschlechtsspezifischen Lern- und Verhaltensweisen“ an sowie eine stärkere Öffnung für MINT und digitale Themen. In Bezug auf den gesellschaftlichen Effekt von früher Bildung pointierte Wulff: „Zinsen gibt es heute nur noch bei der Investition in unsere Kinder!“
„Die Entwicklung des KIndes in den Mittelpunkt stellen“
Auch Prof. Dr. mult. Wassilios Fthenakis bescheinigte der frühkindlichen Bildung „das effizienteste Instrument zur Minderung sozialer Risiken“ zu sein. Er forderte in seinem Fachvortrag auch „Mut zur Reform“ und sah die Chance das „Bildungssystem von unten nach oben zu entwickeln“. Durch fehlende Kommunikation und Kooperation im Bildungssystem würden die Übergänge im Bildungssystem wie zwischen KiTa und Grundschule heute häufig noch zu Sollbruchstellen.
„Nicht die Wissensvermittlung, sondern die Entwicklung des Kindes muss in den Mittelpunkt gestellt werden“ sagte er. Bildung müsse als ein Prozess verstanden werden, der in einen sozialen und kulturellen Kontext eingebettet ist und sowohl von Fachkräften bzw. Eltern als auch von Kindern aktiv ko-konstruiert wird.
Den pädagogischen Fachkräften sprach Fthenakis weniger die Rolle einer Erzieherin, als vielmehr die einer Begleiterin zu, die das gemeinsame Lernen gestaltet. „Wir brauchen ein dialogisches Modell des Lernens“ und „wir brauchen Lernräume, die Neugierde wecken und Interaktionen fördern“ unterstrich er. Angesichts der sich im vollen Gange befindlichen „virtuellen Revolution“ forderte er auch ein verstärktes gemeinsames Lernen mit digitalen Medien.
Plädoyer für „emotionale Wende“ in der frühkindlichen Bildung
Auf die unverzichtbaren Grundlagen der frühkindlichen Bildung und Entwicklung ging In einem weiteren Fachvortrag Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München, ein und stellte das sozial-emotionale Lernen von Kindern als Voraussetzung für pädagogische Qualität vor. Zunächst komme es für eine gesunde Entwicklung auf die Befriedigung der psychischen Grundbedürfnisse nach Bindung, Kompetenzerleben und Autonomie an. Hierfür spiele die Interaktionsqualität eine entscheidende Rolle.
„Kinder brauchen vertrauensvolle Bezugspersonen“ unterstrich Becker-Stoll, „denn Kinder lernen vor allem von Menschen, in sozialen Interaktionen und durch emotionale Beziehung zu ihnen.“ Daher hänge der Ertrag früher Bildungsprozesse von Beziehungs- und Bindungsprozessen ab. Bildungsangebote würden nur dann vom Kind wirklich wahrgenommen, wenn sie in funktionierenden Beziehungen eingebettet sind. „In einer solchen Beziehung kann das Kind sich als aktiv handelnde und selbstwirksame Person erleben“ verdeutlichte sie.
Abschließend forderte Becker-Stoll: „Es ist an der Zeit, nach der kognitiven Wende in der frühen Bildung, die Bedeutung der emotionalen und sozialen Kompetenzen der Lehrenden und Lernenden für die weitere Bildungsentwicklung in den Mittelpunkt der Diskussion um Qualität in der Frühpädagogik zu stellen und damit eine emotionale Wende in der frühen Bildung und darüber hinaus einzuleiten.“
Dank an das Team für „tolles Engagement“
Zum Abschluss der Geburtstagsfeier des nifbe überreichte nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Stephanie Emmel und Menso Cords den nifbe-MitarbeiterInnen eine Hyazinthe „als Symbol für zukünftiges Wachstum und die Blüte des nifbe“. Sie bedankte sich für das „tolle Engagement auch über schwierige Zeiten hinweg“ und unterstrich die „vielfältigen interdisziplinären Kompetenzen im Team“.
Nifbe/Projekt „Kita-Einstieg“
Wissenschaftliche Begleitung des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“
Unter der Leitung von Prof. Dr. Renate Zimmer begleitet eine nifbe-Arbeitsgruppe von 2017 – 2020 wissenschaftlich-konzeptionell das Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“.
Mit dem Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) soll Kindern der Einstieg in das deutsche System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung erleichtert werden. Angesprochen werden vor allem Familien, deren Kinder bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden, unter anderem Familien mit Fluchterfahrungen. „Wir müssen jedem Kind die gleiche Zugangschance zur frühkindlichen Bildung in der KiTa eröffnen, um zum Beispiel das Erlernen der deutschen Sprache und die Integration von Anfang an zu fördern“ unterstreicht nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer.
An rund 200 Standorten werden die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe eine Bedarfsanalyse durchführen, um darauf aufbauend gezielt niedrigschwellige frühpädagogische Angebote zu entwickeln, die Kindern und Familien den Zugang zu Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege erleichtern. Zudem unterstützt das Bundesprogramm die sozialräumliche Vernetzung und die Kooperation mit weiteren Akteuren sowie Qualifizierungsmaßnahmen der beteiligten Fachkräfte. Die geförderten Standorte können bis zu 150.000 Euro im Jahr erhalten.
Dialogorientierung und Praxisnähe
Im Rahmen einer wissenschaftlich basierten und dialogorientierten Konzeptbegleitung berät das nifbe bundesweit die beteiligten Träger und deren Fachkräfte fachlich-inhaltlich bei der Entwicklung und Umsetzung der Konzepte. Für diese Aufgabe erhält das nifbe entsprechende Fördermittel aus dem Bundesprogramm.
Aufbauend auf einer breiten Expertise durch die jahrelange Arbeit in den verschiedenen nifbe-Forschungsstellen und den nifbe-Netzwerken in den Regionen Niedersachsens werden prozessbegleitend im Dialog programmrelevante Themen bearbeitet. Dazu erscheinen entsprechende Publikationen, Handreichungen und Materialien, die vom nifbe entwickelt werden. Praxisnah sollen sie die Arbeit in den verschiedenen Vorhaben erleichtern und den Erfolg des Bundesprogramms unterstützen.
Mit der wissenschaftlichen Begleitung des Bundesprogramms ergeben sich Schnittstellen mit dem ab 2018 startenden nifbe-Bildungsschwerpunkt Vielfalt leben und erleben – Chancen und Herausforderung durch Heterogenität. „Hiervon“, so Prof. Dr. Renate Zimmer, „erwarte ich mir einen spannenden Austausch und wichtige Synergieeffekte, von denen beide Arbeitsbereiche des nifbe profitieren“.
Weitere Infos: http://kita-einstieg.fruehe-chancen.de/
„Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung im Elementarbereich in Nordrhein – Westfalen“
Seit 2013 begleitet die Arbeitsgruppe „Sprache und Bewegung“ des nifbe die Neuausrichtung der alltagsintegrierten Sprachbildung und Beobachtung im Elementarbereich in Nordrhein-Westfalen. Die Projekte wurden gefördert durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. Auch in 2018 wird das Projekt unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Renate Zimmer weitergeführt.
Ziel war zu Projektbeginn zum einen die Implementierung der alltagsintegrierten Sprachbildung in allen Kindertageseinrichtungen des Landes Nordrhein–Westfalen und damit verbunden auch die Einführung von Beobachtungsverfahren zur Dokumentation der Sprachentwicklung anstelle von Tests zur Sprachstandsfeststellung. Dazu wurde eine Qualifizierungsinitiative geschaffen, für die die nifbe-Arbeitsgruppe knapp 200 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weitergebildet hat. Diese bieten Fortbildungen für Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen an, die vom Land NRW bezuschusst werden. Viele der insgesamt 10 000 Kindertageseinrichtungen in NRW haben dieses Fortbildungsangebot bereits genutzt.
Nachdem damit der Grundstein für eine wirksame Sprachbildung im Elementarbereich gelegt wurde, ergab sich im Projektverlauf immer häufiger die Frage, wie in diesem Rahmen Kinder mit besonderem Förderbedarf identifiziert und unterstützt werden können. Dieser Frage widmet sich das Projektteam in diesem Jahr verstärkt. Dazu sollen aufbauend auf Erfahrungen aus Regionen und Kommunen, in denen bereits Strukturen zur Identifikation und Förderung von Kindern mit besonderem Bedarf geschaffen sind, Empfehlungen für die landesweite Umsetzung erarbeitet werden. Ein weiterer Projektschwerpunkt liegt auf der Implementierung der alltagsintegrierten Sprachbildung in der Kindertagespflege. Darüber hinaus berät die nifbe-Arbeitsgruppe das Ministerium weiterhin zu inhaltlichen Fragen und begleitet die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei der Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte.
Projekte der Arbeitsgruppe Prof. Dr. Renate Zimmer (Universität Osnabrück und nifbe) zur Integration von Kindern, Familien und jungen Menschen mit Fluchterfahrungen
Seit über zwei Jahren engagiert sich die Arbeitsgruppe Prof. Dr. Renate Zimmer in der Arbeit mit geflüchteten Kindern, Familien und Jugendlichen.
Dazu gehören folgende Projekte:
Sprachliche Bildung für Kinder und Familien mit Fluchthintergrund
Handlungsorientierte Sprachförderung für geflüchtete Kinder und ihre Familien
Im Rahmen des nifbe Projektes „Handlungsorientierte Zugänge zur Sprache – Entwicklung eines Konzepts zur Sprachförderung geflüchteter Kinder“ hat die Arbeitsgruppe ein wohnortnahes Sprachbildungsangebot für geflüchtete Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren und ihre Eltern eingerichtet. Aufbauend auf dem Konzept „Bewegte Sprache“ nach Renate Zimmer (Zimmer, 2016) werden hier über unterschiedliche handlungsorientierte Situationen geeignete Methoden und Formate erprobt, in denen sich das Kind aktiv und selbstwirksam erleben und die deutsche Sprache spielerisch in einem sinnvollen und authentischen Kontext erfahren kann.
In einem nächsten Schritt soll das entwickelte und erprobte Konzept an weiteren Standorten in Niedersachsen bekannt gemacht und umgesetzt werden. Grundlage hierfür stellt eine nachhaltige und praxisnahe Vermittlung des notwendigen Know-hows für die Planung und Umsetzung des handlungsorientiert und niedrigschwellig gestalteten Angebots an interessierte Gruppenleitungen und Fachkräfte, die sich dem Sprach- und Deutschlernen von nach Deutschland geflohenen Familien und ihren Kleinstkindern widmen möchten. Entsprechende Fortbildungsveranstaltungen sind ab Frühjahr/Sommer 2019 geplant.
(Dieses Angebot wird gefördert durch das MWK, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur).
Die o.a. Angebote werden von folgenden Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe durchgeführt:
Kuhr, Marina, M.A. Bewegungswissenschaften; LA Germanistik und Sport
Machens, Carolin, M.Sc. Psychologie
Tönnissen, Anna, M.A. Motologie
Trautwein, Jutta, M.Sc. Klinische Linguistik
Vorleseangebote für geflüchtete Mütter und Kinder aus den Gemeinschaftsunterkünften in Osnabrück
Um den in den Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten geflüchteten Kindern und Müttern den Zugang zu Bildung und Teilhabe zu erleichtern, hat die Arbeitsgruppe ein regelmäßiges Angebot zur Sprach- und Leseförderung nahe der Unterkünfte eingerichtet. Nach einer anfänglichen Phase der Eingewöhnung sowie ersten kontinuierlichen Erfahrungen mit der Lese- und Buchkultur wurde das Angebot für nicht geflüchtete Mütter und Kinder aus dem Stadtteil geöffnet. Um die Integration zu unterstützen strebt das Projekt langfristig die Eingliederung in bereits bestehende öffentliche Bildungsangebote, wie z.B. in „LOSlesen – Leseförderung von Anfang an“, ein Projekt der Bibliotheken in der Region Osnabrück, an.
(Dieses Angebot wird gefördert durch die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte).
Die o.a. Angebote werden von folgenden Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe durchgeführt:
Kuhr, Marina M.A. Bewegungswissenschaften; LA Germanistik und Sport
Trautwein, Jutta, M. Sc. Klinische Linguistik
Sport mit Osnabrücker Flüchtlingen (SmOF)
Mitarbeiter/innen der Arbeitsgruppe (Daniel Wangler, Ines Weiden) sowie weitere 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – überwiegend Sportstudierende – engagieren sich im Rahmen des Praxisprojekts „Sport mit Osnabrücker Flüchtlingen“ (SmOF), das Daniel Wangler und Ines Weiden Ende 2014 ins Leben gerufen haben.
SmOF hat es sich zum Ziel gesetzt, Geflüchteten in Osnabrück die dauerhafte und regelmäßige Möglichkeit sich zu bewegen zu schaffen. Weiterhin soll eine Partizipation an öffentlichen Sportveranstaltungen sowie der Austausch zwischen beheimateten und geflüchteten Menschen im Kontext Bewegung, Spiel und Sport ermöglicht werden.
Im Verlaufe des letzten Jahres sind verschiedene Sportgruppen entstanden, von denen nachfolgend eine Auswahl dargestellt wird:
Bouldergruppe
Seit Oktober 2015 bieten fünf Studierende wöchentlich Bouldern in der Zenit-Boulderhalle an. Gemeinsam mit (jungen) Erwachsenen im Alter von 16 bis 40 Jahren wird während des regulären Betriebs gebouldert, sodass auch ein Austausch mit anderen SportlerInnen gefördert wird.
Schwimmgruppe
Seit November 2015 wird alternierend im Zwei-Wochen-Rhythmus ein Schwimmkurs für Kinder und Frauen angeboten. Vier Studierende führen die Kinder an das Element Wasser heran und vermitteln auf spielerische Weise erste Schwimmtechniken. Auch bei den Frauen steht eine spiel- und spaßorientierte Herangehensweise im Fokus.
Angebote in der Erstaufnahmeeinrichtung/ im Flüchtlingshaus Osnabrück
Seit Februar 2015 fahren jeden Mittwochnachmittag Projektmitarbeitende in das Flüchtlingshaus am Natruper Holz und gestalten dort einen Spiel- und Sportnachmittag für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren.
Team Welcome Osnabrück
Mit dem Start der Uni-Liga 2015 hat SmOF das „Team Welcome Osnabrück“ gegründet. Ein gemischtes Team aus Sportstudierenden, Geflüchteten aus dem Stadtgebiet sowie unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen hat auch 2016 und 2017 wieder an der Uni-Liga teilgenommen. Jeden Montag und Freitag trifft sich das Team zudem zum Training.
Parkour-Gruppe
Gemeinsam mit Übungsleitern des Zentrums für Hochschulsport sowie der Initiative FreizeitFürFlüchtlingskinder (FFF) wurde beginnend im Januar 2015 einmal im Monat Parkour im Sportzentrum für Kinder und Jugendliche der Erstaufnahmeeinrichtungen in Osnabrück und Bramsche-Hesepe angeboten. Auf diese Aktion blicken wir dankbar zurück und haben im Oktober 2016 ein neues monatliches Bewegungsangebot in Kooperation mit FFF gestartet.
Weitere Informationen sind auf der Projekt-Homepage http://www.projekt-smof.de einzusehen.